Die verbotene Stadt
Alexander Vitzthum als Otto der Jüngere

Mit Alexander Vitzthum wurde eine Idealbesetzung der Rolle von Otto dem Jüngeren beim Festspiel Moosburg 2010 gefunden. Im Stück mimt er die Rolle eines herzensguten Tollpatsches, der völlig im Schatten seines Vaters, des Pfalzgrafen Otto des Älteren, steht. Für seinen Vater soll er die Lage in der aktuellen Konfliktsituation in Moosburg auskundschaften. Im Streit zwischen Stift und Vogtei wartet Pfalzgraf Otto der Ältere nämlich nur auf eine günstige Gelegenheit zum Eingreifen, um Vogt Burkhart endlich wieder zu seinem Recht zu verhelfen. Otto der Jüngere heuert also inkognito als Waffenknecht Otto „von Schwindelstein“ bei Vogt Burghart auf der Moosburg an. Dass er sich im Zuge seiner Recherchen in Benedikta, die Enkelin des Vogtes verliebt, und bereit ist, sie auch mit dem Schwert zu beschützen, entspricht den Hoffnungen seines Vaters. Eine enge Bindung an die Burghartinger wäre nur allzu sehr in seinem Sinne ...

Auch die historische Person Ottos des Jüngeren stand in jungen Jahren unter dem Einfluss seiner Familie. Erst später, als sein älterer Bruder Otto I. die Herzogwürde erlangte, wurde der Weg frei, damit Otto der Jüngere ebenfalls eine bedeutende Position erringen konnte: Ihm wurde das Amt des Pfalzgrafen übertragen. Darüber hinaus war er auch noch Vogt des Benediktinerinnen-Klosters von Kühbach. Auch der historische Otto der Jüngere war mit Benedikta aus der Familie der Burghartinger verheiratet. Damit war deren Familie eng mit einer der aufstrebenden Sippen Bayerns verbunden. Diese Bindung an die Wittelsbacher sollte den Burghartingern dann auch bis zu deren Aussterben im 13. Jahrhundert über 150 Jahre hinweg noch eine gewisse regionale Bedeutung sichern, obgleich die Familie nie mehr den Einfluss erlangen konnte, den sie zur Zeit der Salier gehabt hatte.

Alexander Vitzthum wird für „Die verbotene Stadt“ nicht zum ersten Mal gemeinsam mit Veronika Beubl alias Benedikta auf der Bühne stehen. Die beiden spielten bereits in dem Kishon-Stück „Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht“ ein junges Paar und bringen damit ideale Voraussetzungen für das Festspiel 2010 mit. Dass er ein weitaus breiteres Rollenspektrum bedienen kann, stellte Alexander Vitzthum bereits mehrfach bei der Bühne Moosburg unter Beweis, für die er seit 2004 spielt. So schlüpfte er in „Arsen und Spitzenhäubchen“ in die Rolle des cholerischen Kommissars, während er in Dürrenmatts „Romulus der Große“ als armer Soldaten-Bote, der einfach nicht zum Kaiser vorgelassen wird, zum großen Vergnügen des Publikums immer wieder über die Bühne taumeln musste. Und in bester Erinnerung ist natürlich sein jüngster Erfolg als Lord Willie Lebanon in „Das indische Tuch“, der den Zuschauer lange Zeit gekonnt über seinen wahren Geisteszustand hinweg täuscht.
1982 in München geboren und in Unterschleißheim aufgewachsen, ließ sich Alexander Vitzthum zunächst zum Offsetdrucker ausbilden. Nach Grundwehrdienst und fast drei Jahren Sanitätsdienst beim Bund in Freising verabschiedete er sich vom Soldatenberuf und begann am Münchner Flughafen in der Flugzeugabfertigung zu arbeiten, wo er bis heute tätig ist und mittlerweile zum Disponenten aufgestiegen ist.
Die Begeisterung für Wasser kreuzte sich bei Alexander Vitzthum schon früh mit seiner sozialen Ader: Bereits seit seinem 6. Lebensjahr engagiert er sich bei der Wasserwacht Lohhof, wo er als stellvertretender Ortsgruppenleiter, Rettungsschwimmer, Bootsführer und Rettungstaucher tätig ist. Auch in seiner Freizeit bleibt Alexander Vitzthum gerne in Bewegung, joggt, radelt und spielt auch mal Gitarre.

Alexander Vitzthum über das Festspiel Moosburg 2010:
„Ich freue mich sehr, beim ersten Moosburger Festspiel dabei zu sein. Und da diese Veranstaltung die bis jetzt Größte ist, bei der ich mitwirken darf, bin ich schon sehr gespannt.
Mit Geschichte in dieser Zeit und vor allem in dieser Region, in der das Stück spielt, habe ich mich bisher noch nicht beschäftigt. Jetzt allerdings ist mein Interesse für Geschichte wieder geweckt worden. Ich denke, das Festspiel wird wie eine kleine Zeitreise für das Publikum, das einen sehr schönen Einblick in die Geschichte von Moosburg bekommt.“

 

 
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