Veronika
Rotfuß spielt die Rolle der Burgbäuerin im Freilufttheaterstück
„Die verbotene Stadt“. Die Burgbäuerin ist Vogt Burghart
treu ergeben und bewahrt ein Geheimnis, das zum Motiv ihres Handelns
im Stück wird. In der Auseinandersetzung zwischen der Vogtei und
dem Stift St. Kastulus nimmt die Burgbäuerin eine Schlüsselposition
ein. Als Mutter dreier Söhne muß sie deren Tod betrauern,
da diese beim Versuch, den Vogt zu beschützen, erschlagen werden.
Die Burgbäuerin als historische Person ist nicht individuell belegt.
Aber es ist davon auszugehen, dass es sie gegeben hat. Zu jeder Burg
im Mittelalter gehörte nämlich eine Landwirtschaft, die vom
Gesinde aus dem Stand der Bauern betrieben wurde. Somit musste auch
die „Moosburg“ entsprechend bewirtschaftet werden.
Die reale Burgbäuerin, Veronika Rotfuß,
1980 geboren, konnte sich in ihrer Jugend noch nicht so recht fürs
Theater begeistern: „Zu meiner Schulzeit waren die Theaterbesuche
in dieser Hinsicht jedenfalls nicht hilfreich. Wir sind ins Theater
marschiert, haben das Gequassel über uns ergehen lassen und sind
in die Schule zurück getrabt.“ Das änderte sich später
radikal und mittlerweile kann Veronika Rotfuß trotz ihrer noch
jungen Jahre auf eine breite Schauspielerfahrung zurück blicken.
Die Schauspielerei hat sie – über einen kurzen Umweg in Form
einer Ausbildung zur Goldschmiedin – von der Pike auf gelernt:
So absolvierte sie ab 2004 ein Schauspielstudium an der Acting Academy
in München, es folgten 2006 die Ausbildung am Theater Zart &
Zorn und 2007 an der Werkbühne München. Mit letzterer ging
sie auch auf Theater-Tournee durch Schulen in Bayern und Österreich.
Nebenher sammelte Veronika Rotfuß weitere praktische Theatererfahrung,
so spielte sie 2005/ 2006 am Tams Theater München, seit 2007 folgt
sie einem Engagement am Hoftheater Bergkirchen und schlüpft dabei
in so unterschiedliche Rollen wie die der Gans in Janoschs „Oh,
wie schön ist Panama“, der Dolly in Brechts „Die Drei
Groschen Geschichte“ oder der Marcelline in Mozarts „Hochzeit
des Figaro“.
Zwischendurch startet die vielfach Begabte aber auch Ausflüge in
andere Genres: So spielte sie u.a. 2008 im Kurzfilm „Jetzt!? Schwanger!?“
und veröffentlichte im selben Jahr ihr erstes Buch „Mücke
im März“, einen Jugendroman über eine Fünfzehnjährige,
deren Mutter an Demenz erkrankt ist. Was Veronika Rotfuß anpackt,
das macht sie engagiert und mit Leib und Seele. Kein Wunder also, dass
man sie seit dem Erscheinen ihres Buches auf zahlreichen Buchmessen
und Lesefestivals antrifft. Im Auftrag der „Lübecker Bücherpiraten“
ist Veronika Rotfuß regelmäßig in Schleswig-Holstein
unterwegs, um mit einer interaktiven Lesereise Teenager und Jugendliche
für das Entdecken und Erleben von Büchern zu begeistern. Gefragt
nach den Motiven für dieses Engagement, meint sie: „Ich frage
mich immer wieder, was nötig ist, damit junge Menschen ihren eigenen
Willen, ihre Kraft und ihre Möglichkeiten erkennen und nutzen.
Manche brauchen sportliche Erfolgserlebnisse, andere künstlerische
Freiheit, musikalische Inspiration oder eine menschlich prägende
Begegnung. Ich möchte mit meiner Arbeit Anregungen in diese Richtung
geben.“
Einmal pro Woche arbeitet Veronika Rotfuß zudem in einem Heim
für blinde, ältere Damen. Mit einem Augenzwinkern verrät
sie über ihre Eindrücke dort: „Am lustigsten finde ich
die Frauen, die bereits langsam aber sicher in die geistige Umnachtung
hinüber segeln. Sie erleben eine Art zweite Kindheit und nehmen
kein Blatt vor den Mund. Obwohl es manchmal traurig ist, birgt das Alter
jede Menge Spaß. Vielleicht gerade, weil man sich nicht mehr ständig
benehmen muss.“
Als ob all diese Aktivitäten nicht schon ausfüllend genug
wären, spielt Veronika Rotfuß auch noch Gitarre und Klavier
und beherrscht als Mezzosopran klassischen Gesang ebenso wie Chansons
und Jazz. Und in sportlicher Hinsicht übt sie sich im Tischtennis,
Suzuki sowie Tai Chi. Veronika Rotfuß lebt in München.
Veronika Rotfuß über das Festspiel Moosburg
2010:
„Auf das Moosburger Festspiel 2010 freue ich mich ganz besonders.
Wenn so viele Künstler, Fördermitglieder, Helfer, Architekten
und Moosburger zusammenarbeiten, kann es ja nur ein spannender Sommer
werden! Außerdem haben wir Großes vor: ein gutes Schauspiel
zu präsentieren, also nahbare Menschen zu verkörpern, die
ganz bei der Sache sind, die den Zuschauern einen Bezug zum Geschehen
ermöglichen, im besten Fall einen bleibenden Moment schaffen. So
muss für mich gutes Theater aussehen!“